Blood & Truth im Test: Was hat der spielbare Actionfilm für Sonys Playstation VR drauf?

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Test Jan Dangschat - Autor
Blood & Truth im Test: Was hat der spielbare Actionfilm für Sonys Playstation VR drauf?
Quelle: PC Games

Ihr wolltet euch schon immer mal wie John Wick und Co. fühlen? In actiongeladenen Gefechten jede Menge Feinde über den Haufen schießen und nebenbei noch eure Familie rächen? Dann schnappt euch euer PS-VR-Headset und werft einen Blick in die Welt von Blood & Truth.

Als Playstation VR erschien, kam mit ihr die Tech-Demo-Sammlung Playstation VR Worlds. Damit versuchte Sony das Potenzial der virtuellen Realität zu demonstrieren. Insbesondere die Gangster-Episode "The London Heist" konnte überzeugen. Das einzige Problem: Die Demo war nur eine knappe halbe Stunde lang.

Drei Jahre hat es nun gebraucht, damit die Demo in ein vollwertiges Spiel umgewandelt wird. Ist Blood & Truth (jetzt kaufen 29,99 € ) nun eine echte Offenbarung für die virtuelle Realität oder handelt es sich nur um einen simplen Shooter auf Schienen?

Es geht nur ums Geschäft

In der Rolle des Elite-Soldat Ryan Marks begebt ihr euch nach einem Militär-Einsatz zu eurer Familie in London. Euer Vater ist verstorben und ihr Die Animationen können sich durchaus sehen lassen und wirken sehr realistisch. Auch die Sprecher machen einen guten Job und arbeiten auf hohem Niveau. Quelle: PC Games Die Animationen können sich durchaus sehen lassen und wirken sehr realistisch. Auch die Sprecher machen einen guten Job und arbeiten auf hohem Niveau. müsst nun mit euren restlichen Familienmitgliedern seinen Betrieb übernehmen. Welchen Geschäften die eigene Familie genau nachgeht, wird nie wirklich erklärt, ganz legal scheint es aber nicht dabei zuzugehen. So kommt es, dass ihr von einer Gruppe Gangstern überfallen werdet, die mal eben die gesamte Firma eures Vaters übernehmen. Natürlich steht euch der Sinn nach Rache und ihr ballert haufenweise böse Buben über den Haufen. Die Geschichte von Blood & Truth ist nicht sehr originell und gewinnt bestimmt keinen Preis für narrativen Tiefgang, dafür kann sie aber jederzeit unterhalten und ist charmant erzählt. Obwohl die Dialoge teils sehr stumpf sind, wachsen einem die einzelnen Familienmitglieder trotzdem ans Herz. Das liegt unter anderem an der guten Synchronisation und den realistischen (Gesichts-)Animationen. So gibt es immer wieder ruhige Momente für die Geschichte. Doch die Action steht deutlich im Vordergrund.

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Egal wo, Hauptsache ballern

Im Laufe der knapp fünf- bis sechsstündigen Kampagne schießt ihr euch durch die unterschiedlichsten Orte. Von Wüstenstädten über Kasinos bis hin Einige Stealth-Passagen sorgen für etwas Abwechslung im Baller-Alltag. Mit der schallgedämpften Pistole schaltet ihr heimlich eure Gegner aus. Quelle: PC Games Einige Stealth-Passagen sorgen für etwas Abwechslung im Baller-Alltag. Mit der schallgedämpften Pistole schaltet ihr heimlich eure Gegner aus. zu Kunstgalerien ist visuell für ausreichend Abwechslung gesorgt. Auf die Schießereien trifft das eher weniger zu, ist aber nicht weiter schlimm. Die Gefechte machen nämlich jede Menge Spaß, unter anderem, weil die Waffen sich gut bedienen lassen. Die Auswahl an Schießeisen lässt ebenso nur wenige Wünsche offen. Durch Modifikationen lassen sich die Gewehre und Pistolen zudem noch verbessern. Die Bedienung mit den Move-Controllern funktioniert zudem intuitiv und meist sehr präzise. Zum Nachladen müsst ihr immer wieder Magazine aus eurer Brusttasche nehmen und in die Waffen laden, was der Immersion sehr zu Gute kommt. Zudem könnt ihr mit Sonys Bewegungscontrollern auch zwei Waffen gleichzeitig bedienen, wodurch man sich schnell wie ein Action-Held à la John Wick und Co. fühlt. Keine Sorge: Wahlweise kann auch der Dualshock 4 verwendet werden. Dann hat die Immersion aber deutlich schlechter hin. Insgesamt machen die Baller-Passagen jede Menge Spaß, wirken aber oft uninspiriert und werfen euch einfach eine Menge an Gegnern entgegen. Auch gibt es kaum taktischen Tiefgang auf Grund der geringen spielerischen Freiheit.

Schienen mit Abzweigungen

Freie Bewegung gibt es nämlich nicht in Blood & Truth, stattdessen könnt ihr euch nur zu festgesetzten Wegpunkten bewegen. Damit ihr aber nicht Trotz Story-Parts und kleinen Minispielen wird in Blood & Truth hauptsächlich geschossen. Mit dem Move-Controller funktioniert dies erstaunlich präzise und macht schnell viel Spaß. Quelle: PC Games Trotz Story-Parts und kleinen Minispielen wird in Blood & Truth hauptsächlich geschossen. Mit dem Move-Controller funktioniert dies erstaunlich präzise und macht schnell viel Spaß. während der Schusswechsel einfach an einer Position stehen bleibt, könnt ihr meistens auch noch nach rechts oder links ausweichen. Dadurch kommt es kaum zu Motion-Sickness. Eure Blickrichtung ändert sich nicht, wodurch es nicht zu Problemen mit der Erkennung der Move-Controller kommt. Dennoch fühlen sich die Kämpfe wie auf Schienen an und es gibt nur wenige Möglichkeiten, den Feinden nicht frontal entgegenzutreten. Immerhin sind die meisten Schießereien sehr imposant inszeniert und bieten großes Action-Kino. Auch gibt es kleine Stealth-Passagen, in denen ihr eure Gegner unbemerkt mit eurer schallgedämpften Pistole ausschalten könnt. Abseits der Kämpfe erwarten euch immer wieder Kletterpassagen und kleine Minispiele, in denen ihr zum Beispiel einen Schaltkasten aufschließen müsst und dadurch die Stromzufuhr lahmlegt. Da sorgt für einen Hauch Abwechslung und funktioniert erstaunlich präzise. Ebenso lässt euch der Shooter an den unterschiedlichen Schauplätzen immer wieder mit der Umgebung interagieren. So dürft ihr mithilfe eines DJ-Pults die Aufmerksamkeit der Wachen im Kasino auf euch lenken oder Wandgemälde mit Graffitis "verschönern". Das ist herrlich komisch und passt zur lockeren Erzählweise des VR-Abenteuers. Die recht kurze Kampagne wird somit auch nie langweilig. Jedoch bietet Blood & Truth davon abgesehen nicht viel weiteren Inhalt.

Schönes Aussehen, wenig zu tun

Abseits der Hauptgeschichte gibt es in Blood & Truth kaum Dinge, mit denen wir uns die Zeit vertreiben können. Lediglich ein Modus, in dem ihr so Mit euren Werkzeug müsst ihr öfters Schaltkästen oder Schlösser knacken, damit ihr der Handlung weiter folgen könnt. Das wiederholt sich zwar immer wieder, wird aber selten langweilig. Quelle: PC Games Mit euren Werkzeug müsst ihr öfters Schaltkästen oder Schlösser knacken, damit ihr der Handlung weiter folgen könnt. Das wiederholt sich zwar immer wieder, wird aber selten langweilig. schnell wie möglich Zielscheiben abschießt, gesellt sich noch zum Hauptspiel hinzu. Wer wirklich nicht genug haben kann von dem Titel, kann sich auf der Suche nach jeder Menge Sammelobjekten machen, die in den Missionen verteilt sind, und dadurch die Waffen verbessern. Ein Multiplayer-Modus würde Blood & Truth deutlich aufwerten und dann wohl zum Pflichtkauf für alle Playstation-VR-Besitzer machen. Immerhin kann der Titel auf optischer Ebene voll und ganz überzeugen und gehört wohl zu den hübschesten Spielen für Sonys VR-Brille. Insbesondere die bereits erwähnten Animationen wurden toll umgesetzt und hinterlassen einen realistischen Eindruck.

Eine charmant erzählte Geschichte, spaßige Schießereien, genügend Abwechslung und eine tolle Grafik machen aus Blood & Truth ein unterhaltsames Erlebnis. Die Kampagne ist zwar relativ kurz, dafür gibt es mehr als genug Abwechslung und vor allem die unterschiedlichen Kulissen können begeistern. Wäre das Gesamtpaket nur mit etwas mehr Inhalten gefüllt, wäre der Shooter ein Paradebeispiel für ein gutes VR-Abenteuer. Wer aber ein actiongeladenes Spektakel erleben will und Playstation VR sein Eigen nennt, sollte einen Blick auf Blood & Truth werfen.

Meinung

Wertung zu Blood & Truth (PS4)

Wertung:

8/10
Pro & Contra
Gute Grafik und AnimationenUnterhaltsame StoryKleine Minispiele sorgen für AbwechslungKrachige InzenierungSpaßige Ballerpassagen …
… die aber uninspiriert wirkenKampagne nur ca. fünf Stunden langKeine freie Bewegung

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