Fernseher: Panasonic TX-75GXW945 - Größer ist besser

Vergesst alles, was ihr jemals über Sitzabstände im Heimkino wussten. Durch UHD-Auflösung und diverse andere Bildverbesserer könnt ihr heute getrost anderthalb bis zwei Meter entfernt vom Fernseher sitzen, ganz egal wie groß dieser ist. Während der geneigte Deutsche gerne sieben Meter zwischen sich und seinen 32-Zöller, den er in der Schrankwandnische stehen hat, bringt, raten wir zum Kauf eines TVs ab 55 Zoll aufwärts. Nur so bekommt ihr das Kino-Feeling ins Wohnzimmer! In genau diese Kerbe schlägt Panasonics TX-75GXW945. Der Behemoth bringt außerdem ein weiteres Attribut mit, das unsere Leser, laut einer Umfrage aus 2018 sehr schätzen: hochklassige Verarbeitung.

Sumoringer im Wohnzimmer

Quelle: Panasonic Breit, aber nicht dick: Der GXW945 ist verhältnismäßig schmal für seine Größe.
Der japanische Koloss wiegt beachtliche 62,5 Kilogramm. Das ist nicht bloß der reinen Größe geschuldet. Wer schon mal einen TV von Panasonic besessen hat, der wird sich mit Freude an die ausgezeichnete Machart erinnern. Der gewaltige Standfuß etwa hat zwar nur eine Blende aus Plastik, darunter befindet sich jedoch massives Metall, das ein ordentliches Gewicht auf die Waage bringt. Das verspricht Qualität. Selbiges gilt für den markant sichtbaren Rahmen: Wo andere Hersteller auf Kunststoff im Alu-Look setzen, macht Panasonic Nägel mit Köpfen. Hier gibt es nichts zu meckern. Dass groß und schwer nicht gleichbedeutend mit dick ist, beweist der 75-Zöller bravourös. Seitlich betrachtet ist das Gerät zwar nicht filigran, aber relativ schmal, besonders für seinen Formfaktor. Unter dem gemaserten Chassis aus Kunststoff verbirgt sich die übliche Technik zusammen mit der herkömmlichen Anzahl an Anschlüssen. Schade finden wir, dass das Modell keine zwei Tuner bekommen hat, wie es in der Preisklasse Usus ist. Dafür dürft ihr dank TV > IP das Fernsehsignal an weitere Displays im Haushalt streamen (und natürlich auch empfangen). Nichts geändert hat sich an der Fernbedienung, womit wir zufrieden sind. Das gilt auch für das Betriebs­system. My Home Screen 4.0 ist so übersichtlich wie immer und gerade für Einsteiger geeignet. Im Vergleich mit anderen OS fällt das von Panasonic allerdings ab. Nicht unbedingt inhaltlich, aber optisch. Es wirkt geradezu dröge und das Design ist im Jahre 2019 angestaubt.

Großer Leuchtturm

Wie es sich für Quelle: Panasonic Auf großem Fuß: Der viergliedrige Ständer ist riesig und ein prominenter Teil der Optik. einen LCD gehört, spielt der GXW945 vor allem bei hellen Szenen mit den Muskeln. Dabei haben die Japaner die Hintergrundbeleuchtung erstaunlich gut im Griff. Zwar ist Schwarz nicht so ansehnlich wie bei manchen Konkurrenten, dafür ist der Blickwinkel vergleichsweise stabil und Blooming-Effekte sowie Auren sucht ihr vergebens. Wir empfehlen als Preset "Kino". Der Modus stellt Farben besser heraus und hebt Details hervor. "True Cinema", was vor allem bei vorwiegend düsteren Filmen zum Einsatz kommen sollte, nimmt dem Bild die Brillanz und damit den Feinschliff. Belohnt werden wir mit einer starken Kontrastpalette und strahlenden Farben, woran HDR natürlich auch seinen Anteil hat. Übrigens: Neben HDR10 und HLG sind auch HDR10+ und Dolby Vision an Bord - klasse! Elektromaus Pikachu sieht mit den richtigen Einstellungen nicht nur quietschgelb aus, auch die Fauna von Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu blüht in Außenszenen in den schönsten Farben. Etwas zu schaffen machen dem 75-Zöller nächtliche Szenen.

Eifriges Optionensuchen

Geschmeidig dank Zwischenbildberechnung

Sich bewegende Objekte wie ein geworfener Ball oder ein fahrendes Auto legen ihre Strecke auf herkömmlichen TV-Displays nicht flüssig zurück, sondern ruckeln. Das liegt an der Limitierung von 24 Bildern pro Sekunde. Die Technik der Bewegungskompensation – von diversen Herstellern auch „True Motion“ oder „Clear Motion“ genannt – soll weiche Bewegungen garantieren. Dabei berechnet der Fernseher, wo sich das Objekt im nächsten Bild befindet. Panasonic nutzt dazu die Zwischenbildberechnung, wodurch der Fernseher zwischen jeden Frame ein schwarzes Bild packt. Dadurch wirken Bewegungen geschmeidiger, allerdings flimmert das Panel ein wenig.
Wie bereits erwähnt, empfehlen wir die Option "True Cinema" bei düsteren Szenen. Wer es gerne kontrastreich mag, darf den Unterpunkt "adapt. Backlight-Steuerung" auf "niedrig" oder "mittel" stellen, wodurch das Panel beleuchtete Bildinformationen schärfer herausarbeitet. Das sorgt für einen höheren Kontrast. Den Rest der Bild-Booster dürfen Sie getrost ausschalten. Diese sind zum Teil in zig Untermenüs versteckt, was das Durchhangeln durch die Einstellungen unentbehrlich macht, gerade wenn man die Bildqualität nach seinem Gusto optimieren möchte. Düstere Szenen schafft der GXW945 passabel, nicht aber überragend, was in der Natur der LCD-Technik liegt. Wer den Bildlauf gerne geschmeidig mag, aktiviert die Zwischenbildberechnung. Diese sorgt für weichere Bewegungen, kommt aber mit leichtem Flimmern. Mehr dazu im Kasten. Am besten wäre hier die Lösung wie in Gemini Man (mit Will Smith), der aktuell im Kino läuft: 60 respektive 120 Bilder pro Sekunde. Den Klang des TVs nicken wir ab. Die unterschiedlichen Töne (tief, mittel und hoch) heben sich hörbar voneinander ab, was der Verständlichkeit zuträglich ist. Trotz des wuchtigen Resonanzkörpers fehlt es dem 75-Zöller etwas an Bass, weswegen wir empfehlen, die Bass-Verstärkung anzuschalten. Enttäuscht hat uns Dolby Atmos. Während der simulierte 3D-Sound bei manchen Geräten für ordentlich Luft sorgt, ist der Unterschied bei diesem Modell nur marginal, schade.

Quelle: SFT / Computec Panasonic TX-75GXW945 Note

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