Huawei: Keine Lizenz mehr von Google - Zusammenarbeit mit Europa als Option?

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News Antonio Funes - Autor
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Quelle: Huawei

Nach dem eskalierten Handelsstreit zwischen den USA und China sowie Spionagevorwürfen gegenüber Huawei hat Google Huawei die Lizenz für Google-Apps entzogen, zumindest für zukünftig erscheinende Smartphones und Tablets. Huawei muss sich nun also verstärkt um eine neue, eigene Android-Alternative bemühen - und bringt dabei Europa als möglichen Partner ins Gespräch.

Die Situation zwischen den USA und dem chinesischen Großkonzern Huawei war zunächst verworren und eher durch Vorwürfe bestimmt, die Huawei eine Spionageabsicht unterstellten. Danach eskalierte ein Handelsstreit zwischen den USA und China, woraufhin die USA es amerikanischen Unternehmen untersagte, mit Huawei Geschäfte zu machen - offiziell weiterhin wegen der Sorge vor Spionage. Einige Beobachter sehen dies wiederum als eine Art Strafe wegen der Handelsstreitigkeiten, die China treffen soll. Von außen lässt sich dies nicht klar beurteilen. Da das von Huawei verwendete Betriebssystem Android von Google, einem US-Unternehmen, stammt, war unklar, was in der Zukunft geschehen würde, vor allem wenn Huawei neue Smartphones (und Tablets) auf den Markt bringt, aber auch was bereits erhältliche Smartphones angeht. Wie nun die FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) berichtet, hat Google Huawei die Lizenz für Google-Apps offiziell entzogen, zumindest was neue noch kommende Geräte angeht.

Zwar kann Huawei seine für in gut zwei Wochen angekündigten neuen Smartphones der P30-Reihe mit Android ausstatten, da das Betriebssystem selbst kostenfrei und für jeden offen ist. Und nicht jeder benötigt zwingend Google-Maps, YouTube und GMail. Auf den Google Playstore als bekannte und sichere Quelle für Apps wollen allerdings vermutlich die meisten Kunden außerhalb von Chinas nicht verzichten. Somit könnten Huawei-Geräte in der Zukunft stark an Marktanteilen verlieren und womöglich fast nur noch in China Käufer finden, wo wegen der strengen Regierung Google-Apps ohnehin schon seit Längerem untersagt sind und auf Huawei-Handys fehlen. Für Huawei-Bestandskunden könnte es zudem noch knüppelhart kommen. Denn Huawei verknüpft die Versorgung bereits erhältlicher Geräte mit der Aussage, dass man Updates weiterhin anbieten wird, solange die US-Regierung dies erlaubt. Angesichts des unberechenbaren Verhaltens der Trump-Administration ist dies alles andere als beruhigend. Ob und wann Huawei möglicherweise ein eigenes Betriebssystem nutzen wird, steht noch in den Sternen. In einem Interview mit dem Handelsblatt eröffnete Huawei-Chairman Eric Xu allerdings die Option, dass man zusammen mit Europa gemeinsam an einem eigenen Gegenpart zum von den US-Unternehmen Apple und Google (Android) dominierten Smartphone-Betriebssystem-Markt arbeiten könnte.

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    • Kommentare (26)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von hunterseyes Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von Bonkic
        natürlich ist das ein schwieriger abwägungsprozeß, da muss man realistisch sein. nur kann "uns" wohl kaum daran gelegen sein, wenn der deutsche staat aus wirtschaftlichen beweggründen vor zumindest teilweise totalitären regimen kuscht und menschenrechtsverletzungen ignoriert.
        Man kann sicherlich China ansprechen, muss sich aber stets Bewusst sein, dass China kein kleines kind ist, dass man belehren kann. Ganz im Gegenteil, ist china an sich ein unberechenbarer Gegner im Ring der weit über der Deutschen Gewichtsklasse mitspielt. (China ist sich dessens ehr wohl bewusst) Wie gesagt, ich habe da schon Bedenken, dass man da evtl. zu viel riskiert, wenn man da zu unbedacht rangeht, erst recht, wenn dies noch in der Öffentlichkeit das Chinesische Ansehen/Ego angreifen würde. Die Chinesen haben nunmal noch ein anderes Verständnis als wir, uns ist unser kulturelles Ansehen schon längst genommen worden, erst recht Begrifflichkeiten wie Familienehre uvm.
      • Von hunterseyes Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von Bonkic
        natürlich ist das ein schwieriger abwägungsprozeß, da muss man realistisch sein. nur kann "uns" wohl kaum daran gelegen sein, wenn der deutsche staat aus wirtschaftlichen beweggründen vor zumindest teilweise totalitären regimen kuscht und menschenrechtsverletzungen ignoriert.
        Man kann sicherlich China ansprechen, muss sich aber stets Bewusst sein, dass China kein kleines kind ist, dass man belehren kann. Ganz im Gegenteil, ist china an sich ein unberechenbarer Gegner im Ring der weit über der Deutschen Gewichtsklasse mitspielt. (China ist sich dessens ehr wohl bewusst) Wie gesagt, ich habe da schon Bedenken, dass man da evtl. zu viel riskiert, wenn man da zu unbedacht rangeht, erst recht, wenn dies noch in der Öffentlichkeit das Chinesische Ansehen/Ego angreifen würde. Die Chinesen haben nunmal noch ein anderes Verständnis als wir, uns ist unser kulturelles Ansehen schon längst genommen worden, erst recht Begrifflichkeiten wie Familienehre uvm.
      • Von Bonkic Großmeister/in der Spiele
        Zitat von hunterseyes
        Die Gespräche aktuell werden sicher interessant, die momentan zw. China und Deutschland ausgetragen werden und China sagt, dass D sich aus chinesischen Belange raushalten sollte. Eigentlich sollten wir in Deutschland froh sein, das wir als Land noch auf der Landkarte existieren und nicht schon von den amis oder eben den Chinesen geschluckt wurden. Denn dann würden sich unsere Lebensverhältnisse sicher auch entsprechend der Gegebenheiten ändern. Wozu da jetzt unsere Politikern versuchen die Chinesen zu verärgern verstehe ich noch nicht so ganz. Es wäre wohl en sehr unausgeglichener Kampf, egal ob Militärisch oder wirtschaftlich, den wir so nicht gewinnen können.
        natürlich ist das ein schwieriger abwägungsprozeß, da muss man realistisch sein. nur kann "uns" wohl kaum daran gelegen sein, wenn der deutsche staat aus wirtschaftlichen beweggründen vor zumindest teilweise totalitären regimen kuscht und menschenrechtsverletzungen ignoriert.
      • Von hunterseyes Spiele-Enthusiast/in
        Die Gespräche aktuell werden sicher interessant, die momentan zw. China und Deutschland ausgetragen werden und China sagt, dass D sich aus chinesischen Belange raushalten sollte. Eigentlich sollten wir in Deutschland froh sein, das wir als Land noch auf der Landkarte existieren und nicht schon von den amis oder eben den Chinesen geschluckt wurden. Denn dann würden sich unsere Lebensverhältnisse sicher auch entsprechend der Gegebenheiten ändern. Wozu da jetzt unsere Politikern versuchen die Chinesen zu verärgern verstehe ich noch nicht so ganz. Es wäre wohl en sehr unausgeglichener Kampf, egal ob Militärisch oder wirtschaftlich, den wir so nicht gewinnen können.
      • Von MichaelG
        So sieht es aus. China ist von uns zwar auch in einigen Belangen abhängig. Aber nicht so sehr wie wir es mittlerweile von China sind. Sowohl was Exporte betrifft wie auch Rohstoffe sind wir auf Gedeih und Verderb von China abhängig. Der Chinese hat die freie Wahl. Dazu ein Milliardenvolk was einen gewissen Grundumsatz sichert. Der Export ist da nur das i-Tüpfelchen. Die Exporte für Deutschland hingegen sind eine Überlebensfrage.
      • Von hunterseyes Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von Shredhead
        Ja klar, lasst uns mit mit der totalitären Diktatur zusammenarbeiten. Was kann schon schiefgehen?
        Wir in Deutschland und Europa sind auf den chinesischen Mitspieler enorm angewiesen. Die Chinesen hingegen brauchen Europa in vielen Bereichen gar nicht, da der eigene chinesische und amerikanische Markt wesentlich interessanter sind.
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