Test: Samsung Galaxy Gear

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News Dennis Christ - Registrierte Benutzer
Die Samsung Smartwatch Galaxy Gear ist in den Farben Schwarz, Weiß, Orange, Grau, Lime und Weiß-Gold erhältlich.

Samsungs Galaxy Gear sorgte bei der Vorstellung im Herbst für viel Aufsehen. Unser Test verrät, was die clevere Uhr wirklich kann.

Obwohl Smartwatches ja schon längere Zeit als "The next big thing" gelten, hielten sich die großen Hersteller bislang sehr zurück. Sony war mit seiner Smart Watch lange Zeit alleine auf dem Markt, ansonsten tummeln sich dort eher unbekanntere Firmen wie I'm Watch oder Meta Watch. Dass das allgemeine Interesse an Smartwatches sehr groß ist, zeigte aber der immense Erfolg der Pebble-Kickstarter-Kampagne, die mit zehn Millionen eingespielten Dollar immer noch zu den erfolgreichsten Crowd-Funding-Projekten überhaupt zählt. Letztendlich blieb aber auch die Pebble hinter den Erwartungen vieler Nutzer zurück, womit es wieder einmal an Apple oder Samsung läge, das Konzept endlich richtig umzusetzen. Während sich um die clevere Uhr des Apfel-Konzerns weiterhin nur Gerüchte ranken, machte Samsung im Herbst auf der IFA den Anfang und präsentierte dort auf einem großen Unpacked-Event seine Galaxy Gear. Die koreanische Smartwatch setzt im Gegensatz zur Pebble Im Armband der Gear befindet sich eine 1,9-Megapixel-Kamera, mit der Sie über das Touch-Display Fotos aufnehmen können. Die Bilder werden anschließend automatisch aufs verbundene Smartphone kopiert. Im Armband der Gear befindet sich eine 1,9-Megapixel-Kamera, mit der Sie über das Touch-Display Fotos aufnehmen können. Die Bilder werden anschließend automatisch aufs verbundene Smartphone kopiert. nicht auf ein E-Ink-Display, sondern kommt mit einem 1,63 Zoll großen AMOLED-Schirm, der mit 320 x 320 Pixeln auflöst, daher. Als Betriebssystem läuft Android 4.2.2 auf der Galaxy Gear, allerdings in einer stark angepassten Version, die keinen direkten Zugriff auf den Play Store gewährt, sondern nur speziell für die Uhr entwickelte Apps abspielen kann. Ebenfalls an Bord sind eine 0,8-GHz-Singlecore-CPU, eine 1,9-Megapixel-Kamera sowie ein 315-mAh-Akku. Die Verarbeitung der Uhr ist gut, das gummierte Band sorgt in Verbindung mit dem Verschluss für einen sicheren Halt am Handgelenk. Der Metallrahmen rund um das Display fühlt sich hochwertig und gut verarbeitet an. Die Verbindung zum Smartphone wird über Bluetooth hergestellt, zum einfachen Koppeln hat die Ladeschale der Uhr einen integrierten NFC-Chip. Apropos Verbindung: Hier gibt es bereits den ersten Kritikpunkt, denn grundsätzlich ist die Gear nur mit Samsung-Smartphones und -Tablets kompatibel und auch von diesen werden aktuell nur sehr wenige Modelle (Galaxy S4, Galaxy Note 3, Galaxy Note 10.1) unterstützt. Weitere sollen bald folgen, Besitzer eines Nicht-Samsung-Geräts können sich den Kauf der Gear also generell abschminken. Das Bedienkonzept der Uhr ist sehr gut gelungen. Wie auf dem Smartphone wischen Sie sich mit horizontalen Gesten durch die Menüs, ein Swipe von oben nach unten bringt Sie immer einen Schritt zurück. Aussehen und Einstellungen bestimmen Sie zum größten Teil vom verbundenen Smartphone aus, auf allen kompatiblen Samsung-Geräten ist die dafür nötige App bereits vorhanden. Auf der Gear selbst sind von Haus aus zehn Programme installiert, die wir Ihnen unten erläutern. In der Praxis wichtig sind vor allem die Benachrichtigungen, die Sie per Vibration über eingehende Anrufe, Mails oder SMS informieren. Anschließend öffnen Sie auf der Uhr die zugehörige Anwendung, die Ihnen je nach Nachrichtenart entweder den kompletten Inhalt oder nur die Betreffszeile anzeigt. Diese Inkonsequenz ist ärgerlich, da einem teilweise trotz Benachrichtung das Handy-aus-der-Tasche-Holen nicht erspart bleibt. Neben den besagten Anwendungen hat die Gear auch noch zwei weitere clevere Features, namentlich eine integrierte Kamera sowie eine Telefonfunktion. Sie können tatsächlich über die Uhr einen Anruf initiieren und führen, im Verschluss befindet sich das nötige Mikrofon. Das sieht für Außenstehende aber nicht nur komisch aus, sondern ist auch deshalb unpraktisch, da der Angerufene mangels fehlenden Kopfhöreranschlusses für jedermann hörbar ist. Interessanter ist da schon die ins Armband integrierte Kamera, mit der Sie in bester James-Bond-Manier vom Handgelenk aus Schnappschüsse tätigen können. Aufgrund der sehr niedrigen Auflösung von 1,9 Megapixeln taugen diese aber hauptsächlich zum Betrachten auf dem kleinen Display der Galaxy Gear.

Die Gear-Apps im Überblick

Immerhin zehn Anwendungen sind auf Samsungs Smartwatch bereits vorinstalliert. Wir stellen Ihnen die Apps vor und erläutern die Funktionen im Detail.

  • Benachrichtigungen: Die wohl wichtigste Funktion­ informiert Sie per Vibration über eingehende Mails, SMS und Co. Sobald Sie die Anwendung öffnen, sehen Sie die Art der Nachricht und können diese anzeigen und im Falle von Standard-Mails und SMS auch lesen. Empfangene Mails der Gmail-App zeigen dagegen seltsamerweise nur die Betreffszeile an. Über die Smartphone-Konfiguration lassen sich im Übrigen auch weitere Benachrichtigungen hinzufügen, unter anderem für den beliebten Messenger Whatsapp.
  • S-Voice: Genau wie dem Handy können Sie auch der Gear direkt Sprachbefehle geben, etwa "Erstelle einen Alarm um 14 Uhr", "Rufe Mutti an" oder "SMS an Tim". Leider funktioniert S-Voice aber bei Weitem noch nicht so gut wie Apples Siri, weshalb die Sprachsteuerung mit Vorsicht zu genießen ist.
  • Sprachmemo: Dahinter verbirgt sich nichts anderes als eine Audio-Aufnahmefunktion, mit der Sie bis zu fünfminütige Clips aufzeichnen können.
  • Galerie: Zeigt Ihnen alle mit der Uhr aufgenommenen Bilder an, auch wenn diese bereits an das verbundene Handy gesendet wurden. Mit dem Smartphone aufgenommene Bilder zeigt die Uhr allerdings leider nicht an.
  • Mediencontroller: Eine praktische Fernsteuerung für Ihr Smartphone, mit der Sie nicht nur den Musikplayer, sondern auch Videowiedergabe vom Handgelenk aus steuern können.
  • Schrittzähler: Die App fragt vor der Inbetriebnahme Daten zu Ihrer Person (Geschlecht, Gewicht, Größe) ab. Anschließend zählt die Anwendung nach dem Start anhand Ihrer Bewegungen gelaufene Schritte mit und errechnet daraus die gelaufene Distanz sowie den Kalorienverbrauch.
  • Einstellungen: Hier passen Sie Optionen wie Klingelton- und Benachrichtigungslautstärke, Vibration, Display-Helligkeit und Co. an.
  • Menü: Eine App-Übersicht, in der auch noch einige Anwendungen abseits der Standard-Apps wie "Timer", "Mein Gerät suchen" und "Stoppuhr" auftauchen.
  • Protokolle: Zeigt Ihnen eine Liste der eingegangenen und getätigten Anrufe an.
  • Kontakte: Bietet Zugriff auf Ihr komplettes Telefonbuch, außerdem können Sie aus dieser App heraus Anrufe tätigen.

SFT meint:
Der große Wurf ist Samsungs Galaxy Gear nicht, dafür bietet sie für den hohen Preis eine zu geringe Gerätekompatibilität und nicht genügend Apps. Als erster Entwurf ist die koreansiche Smartwatch trotzdem ordentlich, denn bis auf die noch eingeschränkte Benachrichtigungsfunktion (Samsung hat Nachbesserung versprochen) kann die Gear alles, was man von einer Smartwatch erwartet. Obendrein schaut sie auch noch ziemlich cool aus und trägt sich sehr angenehm. Für eine zweite Version wünschen wir uns allgemeine Android-Kompatibilität sowie einen günstigeren Preis, dafür kann Samsung gerne auf die Telefonfunktion und die Kamera verzichten.

+ Gute Haptik
+ Ordentliche Akkulaufzeit (2-3 Tage)
+ Angenehm zu tragen

- Zu wenige Apps
- Inkonsequente Benachrichtigungen

Web: www.samsung.de
Preis (UVP, Online): € 300, ab € 240

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