Microsoft Surface 3 im Test: Stabiles Fenster

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News Frank Erik Walter - Autor
Tablet-PC Microsoft Surface 3
Quelle: SFT 08/2015 / Microsoft

Das Surface 3 kann sich nicht entscheiden, ob es ein Tablet, ein Convertible oder ein Laptop mit Touchscreen sein möchte. Kann die ungewöhnliche Mischung überzeugen?

Gut Ding will Weile haben. Das scheint sich Microsoft auch bei seinem Surface 3 gedacht zu haben. Der kleine Bruder des Surface Pro 3 erschien beinahe ein Jahr nach dessen Veröffentlichung. Hat sich das Warten gelohnt? Schon beim Auspacken waren wir positiv überrascht. Die Haptik des Geräts ließ uns direkt bei der ersten Berührung staunen. Das leicht aufgeraute Metall fasst sich erstaunlich angenehm und wertig an. Noch deutlicher wird der Eindruck bei der Verarbeitung des Surface 3, die selbst bei genauem Hinsehen keine Wünsche offen lässt. Der Nachteil der stabilen und hochwertigen Materialien zeigt sich im relativ hohen Gewicht des Tablets: Mit 622 Gramm bringt es für ein neun Millimeter dünnes Tablet einiges auf die Waage.

Ein teurer Spaß

Der Flachrechner steht ausgesprochen stabil und lässt sich durch Zubehör wie Stift und Tastatur erweitern. Quelle: SFT 08/2015 / Microsoft Der Flachrechner steht ausgesprochen stabil und lässt sich durch Zubehör wie Stift und Tastatur erweitern. Obwohl es offiziell als Tablet auf dem Markt ist, wirkt es mit der zugehörigen Tastatur wie ein sehr schlanker Laptop. Das Keyboard dient zusätzlich als Cover für das Gerät und lässt sich per Magnetverschluss befestigen. Das Tippgefühl ist ähnlich dem einer Notebooktastatur, mitsamt eigenem Touchpad. Der Stylus der Rechenflunder macht das Zubehör komplett, das zwar generell optional ist, doch die Handhabung des Geräts wesentlich angenehmer gestaltet. Microsoft taufte den Stift Surface-Pen und stattet ihn mit Knöpfen für Rechts- und Linksklicks aus. Zusätzlich kann man wie bei einem herkömmlichen Bleistift das hintere Ende des Stylus bei einigen Apps wie einen Radiergummi einsetzen. Obwohl beide Ergänzungen zur Peripherie des Surface 3 einen sehr guten Eindruck hinterlassen, haben sie einen Nachteil: ihren happigen Preis. Für den Stift zahlt man bereits zusätzlich 50 Euro, die Tastatur kostet weitere 150 Euro. Schade ist das vor allem im Hinblick auf den Surface-Pen. Der zeigt sich wegen der knapp bemessenen Schaltflächen des Betriebssystems als besonders nützlich.

Ungewöhnlich gut

Windows' Knöpfe wirken aufgrund der hohen Auflösung von 1.920 x 1.280 Pixeln sehr klein. Das Seitenverhältnis des Bildschirms ist damit im ungewöhnlichen 3:2-Format gehalten. Hochkant genommen fanden wir das Layout des Bildschirms, das an ein DIN-A4-Blatt erinnert, allerdings sehr angenehm. Zudem ist die Farbdarstellung des Displays sehr knackig und äußerst blickwinkelstabil. Ungewöhnlich ist auch die Vielfalt der Anschlüsse des Surface 3. Es bietet neben dem herkömmlichen Mikro-USB-Anschluss auch einen USB-3.0-Eingang und einen Mini-Display-Port für einen weiteren Bildschirm. Diese Konstellation ist im Tabletmarkt bislang einzigartig. Seine Leistung bezieht das Surface 3 von einem Intel-Atom-x7-Z8700-Quadcore-Prozessor mit 1,6 Gigahertz Taktung, unterstützt von vier Gigabyte Arbeitsspeicher. Damit läuft die gesamte Bedienung des Tablets durchweg flüssig. Dennoch wäre etwas mehr Rechenpower für leistungshungrige Programme, Apps und Gelegenheitsspiele wünschenswert gewesen, die gibt es allerdings nur bei der teureren Pro-Version des Surface 3. Der Vorteil des kleinen Bruders ist im Gegenzug die merklich bessere Akkulaufzeit. Das Tablet schaffte im Praxistest die von Microsoft angegebenen zehn Stunden Laufzeit bei moderater Nutzung mit einer Punktlandung. Bei der Filmwiedergabe kam die Rechenflunder auf immerhin acht Stunden und 30 Minuten.

Tablet-PC Microsoft Surface 3 Quelle: SFT 08/2015 / Microsoft Tablet-PC Microsoft Surface 3
FAZIT: Schon auf den ersten Blick fiel uns die überdurchschnittlich gute Verarbeitung und Wertigkeit des Surface 3 auf. Das Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung macht auch haptisch einiges her. Mit der Bedienung per Surface-Pen und Tastatur ist ebenso die Handhabung der Rechenflunder äußerst angenehm. Zusätzlich bietet der herkömmliche USB-3.0-Anschluss die Möglichkeit, eine Maus oder eine externe Festplatte anzuschließen und die Metamorphose zum Laptop komplett zu machen. Damit lässt es sich durchaus gut arbeiten und surfen, allerdings sorgt das hohe Gewicht für weniger Mobilität. Wenn Sie das Surface 3 aber als Ersatz für Ihr Notebook verwenden, sind die etwa 620 Gramm eher ein Segen als ein Fluch. Wer unterwegs mit Microsofts Tablet arbeiten möchte, wird auch von der langen Akkulaufzeit positiv überrascht sein, zumal die Batterie über das mitgelieferte Ladegerät äußerst schnell wieder aufgeladen ist. Der Wermutstropfen ist der Kostenfaktor: mit 600 Euro unverbindlicher Preisempfehlung bringt es ohnehin schon einen stattlichen Preis mit. Zusätzlich muss man für den vollen Funktionsumfang aber mit weiteren Investitionen bei Surface-Pen und der Tastatur rechnen. Und die Peripherie schlägt mit insgesamt weiteren 200 Euro zu Buche. Wer bereit ist, diese Summe anzulegen, erhält jedoch ein erstklassiges Gerät. (mb)

Technische Daten:
Display: 10,8 Zoll (ca. 27,4 cm), 1.920 x 1.280 Pixel, 214 ppi, OLED
Prozessor/Taktung: Intel Atom x7-Z8700, Quadcore, 4x1,6 GHz
Interner Speicher: 64/128 GB (erweiterbar bis zu 512 GB)
Foto/Video: 8-Megapixel-Kamera, HD-Videoaufnahme (1.080p), 3,5 MP Frontkamera
Maße/Gewicht: 267 x 187 x 9 mm/622 g
Betriebssystem: Windows 8.1 / Windows 10
Akkukapazität: 28 Wh
Verbindungen und Schnittstellen:
Klinke (3,5 mm), Micro-USB, WLAN, GPS, Miracast, Bluetooth 4.0, USB 3.09
Lieferumfang: Netzteil, USB-Kabel
Benchmark-Ergebnisse: 23.842 Punkte (3D-Mark Unlimited)

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Micosoft Surface 3
Testurteil: Sehr Gut (1,4)

Microsoft Surface 3 - Testurteil: Sehr Gut (1,4) Quelle: SFT 08/2015 Microsoft Surface 3 - Testurteil: Sehr Gut (1,4) + Sehr gute Verarbeitung
+ Gute Rechenleistung auf kleinem Raum
+ Langatmiger Akku
+ Starkes Display

- Hohes Gewicht

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