Dragon's Dogma 2: Diese Features entscheiden, ob das Action-RPG was für euch ist!

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Special Stefan Wilhelm - Redakteur
Dragon's Dogma 2: Diese Features entscheiden, ob das Action-RPG was für euch ist!
Quelle: Capcom

Wir haben Dragon's Dogma 2 vor dem Release mehrere Stunden gespielt und stellen euch seine Besonderheiten vor. Von denen gibt es einige - und sie entscheiden, ob das RPG-Highlight die richtige Wahl für euch ist.

Dragon's Dogma 2 ist ein Spiel, bei dem es reicht, sich ein paar Sekunden Kampf-Gameplay anzusehen, um festzustellen: Das sieht nach Spaß aus. Riesige, beeindruckend inszenierte Fantasy-Monster werden in actiongeladenen Kämpfen erklettert, vom Himmel geholt und von einer riesigen Bandbreite an Charakterklassen unter Beschuss genommen, dass es nur so kracht. Nachdem ich kurz vor dem Release nochmal drei Stunden durch Dragon's Dogma 2 streifen durfte, kann ich diesen Eindruck (erneut) bestätigen: Capcoms Open-World-Action-RPG macht mächtig Laune!

In diesen drei Stunden hat sich aber auch herauskristallisiert: Das Kampfspektakel ist nur die Spitze des Eisbergs. Unter der Oberfläche schlummert ein Rollenspiel voller Systeme und wilder Designentscheidungen, das oft auf dem schmalen Grat zwischen "komplex" und "kompliziert" wandert und je nach dem eigenen Geschmack wohl auf die eine oder die andere Seite kippen wird.

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Dragon's Dogma 2 | PREVIEW | Diese Features entscheiden, ob das Action-RPG was für euch ist!

Das Questdesign: Ausprobieren, herumirren, über Lösungen stolpern

Das wurde mir sehr schnell klar, als ich mitten ins Spiel geworfen wurde und mir eine Quest aussuchen wollte. Üblicherweise würde ich bei einem zeitlich begrenzten Anspielevent natürlich die großen Quests in Angriff nehmen, nicht unbedingt beliebige Aufgaben der Marke "Rette das Schaf des örtlichen Bauers aus der Bärenhöhle".

Weil ich in meinem Tagebuch aber nicht erkennen konnte, welche Mission eigentlich zur Hauptquest gehört, wurde mir letztendlich doch die Aufgabe zuteil, ein Kind aus einer Höhle zu retten. Dabei zeigte sich exemplarisch, wie Dragon's Dogma 2 (jetzt kaufen58,49 € ) die meisten seiner Quests designt: Altmodisch und fast ohne Markierungen auf der Karte, was selbst eine solch RPG-typische Pillepalle-Quest zu einem echten Projekt machen kann!

Bogenschützin Ulrika blickt in die Kamera. Quelle: Capcom Ich sollte zuerst herumstehende Dorfbewohner befragen, ob sie wissen, wohin der Junge verschwunden war. Erst der fünfte oder sechste NPC hatte mir etwas Gehaltvolles zu sagen, und erst nach vielen weiteren angelaberten Personen fügte sich das Bild zusammen, dass der Junge wohl beim Blumenpflücken verschwunden war. Mein durch jahrelangen Triple-A-Konsum weichgekochtes Rollenspieler-Hirn war fast schon erleichtert, als endlich ein Symbol auf meiner Weltkarte auftauchte.

Dort angekommen verschwand die Markierung aber gleich wieder, und auch meine Begleiter hatten keine neuen Infos für mich. Die von anderen Spielern ausgeliehenen Vasallen können eine Quest potenziell bereits kennen und mir dann in meinem Spiel mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das war bei mir leider noch nicht der Fall. Erst nachdem ich erfolglos den Bereich abgesucht hatte und resigniert zum Dorf zurückgekehrt war, wurde mir von einem Bewohner zum Glück der nächste Schritt mitgeteilt - sonst hätte ich wohl noch lange nach dem Kind gesucht.

Ein magischer Bogenschütze visiert einen Schwarm Harpyien an. Quelle: PC Games

Bewusster Verzicht auf Spielerführung

Die tatsächliche Hauptquest in diesem Gebiet betraute mich mit der Aufgabe, durch ein bewachtes Tor nach Battahl zu reisen, die Heimat der katzenartigen Biestren. Weil mein Charakter menschlich war, wollte mich der Kerl am Wachposten trotz meines Passierscheins aber partout nicht durchlassen.

Das Problem lässt sich, wie mir Capcom mitteilte, auf mehrere Weisen lösen: Ich hätte mich in einer Ochsenkarre verstecken können, die nach Battahl unterwegs war, ich hätte das Tor mittels eines versteckten Pfades erklimmen können, oder, wie der Pressekollege am Platz neben mir unter Beweis stellte: Durchstürmen und verhaftet werden, im Battahler Gefängnis landen und sich dort durch Bestechung die Freiheit zu erkaufen, wäre auch eine Option gewesen.

    • Kommentare (10)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Fireball8 Hobby-Spieler/in
        Zitat von aragon2000
        Danke für die Warnung, damit ist es für mich auch schon wieder aus meinem Gedächtniss gelöscht.

        Die Elden Ring Nachwirkungen wieder mal. Seit diesem Spiel glauben viele Entwickler die Masse der RPG Spieler würden es super finden wenn es keine Karte und kein brauchbares Questlog gibt und man ewig in der Welt herumirrt. Dieser Effekt war schon bei Starfield zu spüren wo man auch auf Karten der Städte verzichtet hat.

        Dabei wird übersehen daß das nicht der Grund wieso Elden Ring erfolgreich war. Die fehlende Zielführung haben ein paar wenige Hardcore Zocker in Foren vielleicht für toll befinden, aber die breite Masse hat das Spiel halt einfach mit Walkthrough oder Let's Play durchgezockt. Der Elden Ring Walkthrough war auch mal kurz auf Platz 1 der Amazon Bücher Charts.

        Und mit Baldurs Gate 3 ist eh schon wieder das Gegenteil bewiesen. Dort ist immer klar markiert wo man als nächstes hin muß und niemant stört sich daran. Warum auch?
        Weil die Leute einfach schon darauf konditioniert sind, dass ihnen alles vorgekaut wird, wäre meine Vermutung.

        In einem Baldurs Gate bzw. allgemein Spielen mit Iso-Perspektive ist es außerdem auch um einiges schwieriger den Spieler mit interessant aussehenden Spots am Horizont zu leiten, weil der dort offensichtlich nicht zu sehen ist. Sind zwei komplett verschiedene Gamedesigns, die nicht miteinander vergleichbar sind.

        Und schlecht(er) designte Open-Worlds (wie AC oder so) benötigen halt auch öfter Markierungen, weil es dort schwieriger ist sich zu orientieren bzw. vieles einfach nicht interessant genug wirkt. Es wird erst "interessant", weil dir die Map oder das Questlog schon schön die Karotte vor die Nase hält und dir sogar noch genau sagt, was du bekommst. Wo wir irgendwie wieder bei der Konditionierung wären. Ohne, dass vielen Spielern heutzutage direkt eine Belohnung versprochen (vor die Nase gehalten) wird, machen die goarnix oder finden das Spiel öde. Finde ich schon fast bedenklich irgendwie.
      • Von Fireball8 Hobby-Spieler/in
        Zitat von aragon2000
        Danke für die Warnung, damit ist es für mich auch schon wieder aus meinem Gedächtniss gelöscht.

        Die Elden Ring Nachwirkungen wieder mal. Seit diesem Spiel glauben viele Entwickler die Masse der RPG Spieler würden es super finden wenn es keine Karte und kein brauchbares Questlog gibt und man ewig in der Welt herumirrt. Dieser Effekt war schon bei Starfield zu spüren wo man auch auf Karten der Städte verzichtet hat.

        Dabei wird übersehen daß das nicht der Grund wieso Elden Ring erfolgreich war. Die fehlende Zielführung haben ein paar wenige Hardcore Zocker in Foren vielleicht für toll befinden, aber die breite Masse hat das Spiel halt einfach mit Walkthrough oder Let's Play durchgezockt. Der Elden Ring Walkthrough war auch mal kurz auf Platz 1 der Amazon Bücher Charts.

        Und mit Baldurs Gate 3 ist eh schon wieder das Gegenteil bewiesen. Dort ist immer klar markiert wo man als nächstes hin muß und niemant stört sich daran. Warum auch?
        Weil die Leute einfach schon darauf konditioniert sind, dass ihnen alles vorgekaut wird, wäre meine Vermutung.

        In einem Baldurs Gate bzw. allgemein Spielen mit Iso-Perspektive ist es außerdem auch um einiges schwieriger den Spieler mit interessant aussehenden Spots am Horizont zu leiten, weil der dort offensichtlich nicht zu sehen ist. Sind zwei komplett verschiedene Gamedesigns, die nicht miteinander vergleichbar sind.

        Und schlecht(er) designte Open-Worlds (wie AC oder so) benötigen halt auch öfter Markierungen, weil es dort schwieriger ist sich zu orientieren bzw. vieles einfach nicht interessant genug wirkt. Es wird erst "interessant", weil dir die Map oder das Questlog schon schön die Karotte vor die Nase hält und dir sogar noch genau sagt, was du bekommst. Wo wir irgendwie wieder bei der Konditionierung wären. Ohne, dass vielen Spielern heutzutage direkt eine Belohnung versprochen (vor die Nase gehalten) wird, machen die goarnix oder finden das Spiel öde. Finde ich schon fast bedenklich irgendwie.
      • Von xaan Spiele-Kenner/in
        Ich bin milde gehyped. Ich habe vor Kurzem mal wieder AC Syndicate gespielt und das genau gegenteilige Open World design ist jetzt genau das richtige.

        Zitat von aragon2000
        Die Elden Ring Nachwirkungen wieder mal. Seit diesem Spiel glauben viele Entwickler die Masse der RPG Spieler würden es super finden wenn es keine Karte und kein brauchbares Questlog gibt und man ewig in der Welt herumirrt.
        Dragons Dogma 1 kam lange vor Elden Ring raus und weder Elden Ring noch Dogma 1 waren der Ursprung dieser Designphilosophie. Quests ohne Kartenmarkierungen, sondern über Wegbeschreibungen, wurde schon in Gothic 1 und 2 gelobt, dass sich die Balken biegen.
      • Von aragon2000 Anfänger/in
        Danke für die Warnung, damit ist es für mich auch schon wieder aus meinem Gedächtniss gelöscht.

        Die Elden Ring Nachwirkungen wieder mal. Seit diesem Spiel glauben viele Entwickler die Masse der RPG Spieler würden es super finden wenn es keine Karte und kein brauchbares Questlog gibt und man ewig in der Welt herumirrt. Dieser Effekt war schon bei Starfield zu spüren wo man auch auf Karten der Städte verzichtet hat.

        Dabei wird übersehen daß das nicht der Grund wieso Elden Ring erfolgreich war. Die fehlende Zielführung haben ein paar wenige Hardcore Zocker in Foren vielleicht für toll befinden, aber die breite Masse hat das Spiel halt einfach mit Walkthrough oder Let's Play durchgezockt. Der Elden Ring Walkthrough war auch mal kurz auf Platz 1 der Amazon Bücher Charts.

        Und mit Baldurs Gate 3 ist eh schon wieder das Gegenteil bewiesen. Dort ist immer klar markiert wo man als nächstes hin muß und niemant stört sich daran. Warum auch?
      • Von Gast1710717003
        Ich konnte mit Teil 1 schon nicht viel anfangen und Teil 2 liest sich noch frustiger. Ich passe
      • Von Nevrion Spiele-Enthusiast/in
        Quests zum Nachdenken sind ein zweischneidiges Schwert. Einerseits gut dass man nicht alles nur ablaufen muss, aber natürlich kann das auch ganz schnell eklig werden, wenn man mit 10 Quests bombardiert wird und sich am nächsten Tag noch daran erinnern soll, wo genau denn dann Gegestand X womöglich zu finden sein könnte. Da brauch es dann entweder ein sehr gutes Questlog oder ein geringes Maß an Überfrachtung, so dass man immer einen klaren Fokus hat und nur wenig Ablenkung davon.

        Generell interessieren mich bei solchen Spielen vor allem auch immer das Gefährten-Verhalten und Gefährten-Interaktionen. Nicht erst seit Baldurs Gate 3 will ich moralisch von meiner Reisegruppe konfrontiert werden und auch mal gemeinsam am Lagerfeuer sitzen. Alles was nicht irgendwo auf Dragon Age Niveau ist, ist dann schon mal ein großes Minus für mich.
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