Test: Microsoft Surface 2 & Surface 2 Pro

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News Dennis Christ - Registrierte Benutzer
Microsoft Surface 2 Pro

Microsoft verpasst seinen beiden Surface-Tablets ein ordentliches Hardware- und Software-Tuning und startet einen neuen Angriff auf die Apple- und Google-Übermacht.

Gut ein Jahr ist es jetzt her, dass Microsoft erstmalig als Tablet-Hersteller in Erscheinung trat. Mit dem Surface RT inklusive der auf ARM-Prozessoren zugeschnittenen Variante von Windows 8 (Windows RT) wollte der Hersteller die von iOS und Android dominierte Tablet-Welt aufmischen. Verkaufstechnisch blieb das Gerät aber weit hinter den Erwartungen zurück. An der Hardware lag es nicht. Zwar setzte man keine Akzente und verbaute beispielsweise ein Display mit 1.366 x 768 Pixeln, während Apple und Google schon Modelle mit Auflösungen jenseits von Full-HD am Start hatten, die inneren Werte des Surface entsprachen aber durchaus dem damaligen Stand der Technik. Das eigentliche Problem war vielmehr, dass Microsoft-Kunden ein vollwertiges Windows-Betriebssystem erwarteten, was sie aber de facto nicht bekamen. Schließlich ist es auf RT-Geräten nicht möglich, andere Windows-Programme als die aus dem hauseigenen App Store zu installieren. Obwohl es sich bei der einige Monate später erschienenen Pro-Version um einen vollwertigen Windows-Rechner handelte, war auch diesem Tablet kein großer Erfolg beschieden. Dennoch hält Microsoft an beiden Konzepten fest. Wir haben dem Surface 2 (ehemals Surface RT) sowie dem Surface 2 Pro auf den Zahn gefühlt.

Microsoft Surface 2 Pro Microsoft Surface 2 Pro Microsoft Surface 2 Pro

Am grundsätzlichen Design der Surface-Tablets hat sich praktisch nichts geändert. So kommt auch das Surface 2 Pro in einem edlen, äußerst robusten Magnesiumgehäuse, dessen mattierte Oberfläche unempfindlich gegenüber hässlichen Fingerabdrücken ist. Mit knapp einem Kilogramm wiegt der 10,6-Zoll-Flachmann beinahe doppelt so viel wie die meisten 10-Zoll-Konkurrenten aus dem iOS- und Android-Lager. Zum Anschluss­angebot gehören wie schon beim Vorgänger Display-Port, Kartenleser sowie ein Docking-Port. Die USB-Buchse wurde auf den 3.0-Standard aktualisiert. Beim Surface 2 Pro legt Microsoft einen tadellos funktionierenden Stylus-Stift mit in den Karton. Das auf unserem Bild zu sehende Typecover - eine gelungene Kombination aus Tastatur und Display-Schutz - muss separat für 130 Euro erworben werden (das gilt auch für das nebenstehende Surface 2). Die Touch-Alternative kostet 120 Euro. Selbstverständlich arbeitet das neue Surface-Pro-Tablet mit der aktuellen, benutzerfreundlicheren Windows-Version 8.1. Mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln kommt die Darstellungsqualität des Panels zwar nicht ganz an die eines Retina-Displays heran, die Bildqualität ist dennoch knackscharf, die Schriftdarstellung in allen Zoom-Stufen sauber. Auch sonst überzeugt uns das Display dank des großen Blickwinkels, der tageslichttauglichen Helligkeit und der lebendigen Farben auf ganzer Linie. Das Herzstück des Tablets ist ein Core-i5-Prozessor der aktuellen Intel-Haswell-Generation inklusive interner Grafikeinheit. Schnelle Programmstarts und eine stets flüssige Arbeitsgeschwindigkeit dürfen Sie in jedem Fall erwarten. Weniger aufwendige 3D-Titel wie Portal 2 macht es ebenfalls problemlos mit. Kritisieren müssen wir die Hitzeentwicklung unter Last, die die Rückseite unangenehm warm werden lässt, sowie die lausige Bildqualität der beiden 720p-Kameras.

+ Robustes, hochwertiges Design
+ Sehr guter Full-HD-Schirm

- Lausige Kamera-Qualität

Webseite: www.microsoft.de
Preis (UVP, Online): € 880, ab € 880

SFT-Testurteil: 1,5

Microsoft Surface 2 Microsoft Surface 2 Microsoft Surface 2

Der Bildschirm der RT-Variante löst jetzt ebenfalls in Full HD auf. Ein wichtiges Update hat auch der Prozessor erfahren, denn mit dem Nvidia Tegra 4 steht dem neuen Surface einer der leistungsstärksten derzeit erhältlichen ARM-Prozessoren zur Verfügung. Eine weitere Neuerung betrifft die Full-Size-USB-Buchse, die nun in der aktuellen 3.0-Variante vorliegt. Übrigens: Selbige versteht sich nicht nur mit Speichermedien, sondern auch mit Maus und Tastatur. Anschlussseitig hat sich ansonsten nichts geändert, wir finden nach wie vor 3,5-Millimeter-Klinke, Kartenleser sowie den sogenannten HD-Port für die Übertragung der Bildschirminhalte an ein separates Anzeigegerät (der passende Adapter kostet 40 Euro extra). Zum Ausstattungspaket gehören außerdem das aktuelle Windows RT 8.1 sowie eine vollständige Office-Suite. Genau wie bei der Pro-Version sorgt auch hier ein mattiertes Magnesiumgehäuse für eine wertige Haptik und hohe Stabilität. Im Gegensatz zum 1.000-Gramm-Bruder ist dank des Gewichts von knapp 643 Gramm ein kurzfristiger einhändiger Betrieb durchaus möglich. In der Praxis zeigt das Surface 2 durchweg sehr überzeugende Leistungen: Helligkeit und Blickwinkelstabilität des 10,6-Schirms sind ausgezeichnet, die Bilder kontrastreich, detailliert und ohne erkennbare Treppchenbildung. Der schnelle Prozessor lässt Sie butterweich durch Menüs und Webseiten gleiten, aufwendige Spiele laufen ebenfalls problemlos. Sehen lassen kann sich weiterhin die kabellose Laufzeit: Zwischen acht und zehn Stunden können Sie mit dem Surface 2 surfen, spielen, Videos gucken etc. Damit befindet sich das RT auf
Augenhöhe mit den iPads und den ausdauerndsten Android-Tablets. Die Qualität der Kameras ist zwar nicht top, aber besser als beim Pro.

+ Hochwertiges, erstklassig, verarbeitetes Gehäuse
+ Detailliertes, tageslichttaugliches Display
+ Sehr gute Performance

- Keine vollwertiges Windows-Version

Web: www.microsoft.de
Preis (UVP, Online): € 430, ab € 430

SFT-Testurteil: 1,7

Fazit:

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Uns gefallen die neuen Surfaces unterm Strich besser als die Geräte der ersten Generation, was einigen willkommenen Neuerungen, sowohl hardware- als auch softwareseitig, zu verdanken ist: Zum einen lässt sich die touchoptimierte Kacheloberfläche seit dem 8.1-Update effizienter und komfortabler bedienen. Zum anderen bietet Microsoft mittlerweile eine recht gute Auswahl an Apps, wovon insbesondere die RT-Variante profitiert, die ja zwingend auf den Windows-Store angewiesen ist. Auch die zeitgemäße Full-HD-Auflösung sowie den Umstieg auf den USB-3.0-Standard begrüßen wir. Das Leistungstuning sorgt weiterhin dafür, dass das neue RT in der Kategorie der ARM-basierten Tablets in einer Liga mit Apple sowie den schnellsten Android-Geräten spielt und sich die Pro-Variante problemlos mit einem gut ausgestatteten Ultrabook messen kann. Keine Frage: Technisch gesehen handelt es sich beim Surface 2 und dem Surface 2 Pro um sehr gute Tablets. Aber: Das Hybrid-Bedienkonzept bleibt gewöhnungsbedürftig, auf dem Surface RT lässt sich zudem keine herkömmliche Windows-Software installieren. Wer damit leben kann, bekommt mit der ARM-Version dennoch einen leistungsstarken Tablet-PC mit hoher Mobilität zu einem angemessenen Preis. Dank des vorinstallierten Office-Pakets müssen Sie nicht komplett auf gewohnte Windows-Tools verzichten. Außerdem lassen sich Dokumente zwischen mobilem RT-Gerät und stationärem Desktop über den hauseigenen Cloud-Dienst Skydrive synchron halten. Möchten Sie in Sachen Software-Kompatibilität keine Kompromisse machen, können wir das auf Intel-Core-i-Technologie setzende Pro als leichtere, kompaktere Alternative zu einem Ultrabook trotz kleiner Schwächen empfehlen.

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