Festplatten und SSDs: Technik, Unterschiede und große Übersicht mit Kauftipps

Optionen für eine PC-Aufrüstung

Wer einen Gaming-PC besitzt, der hatte es in den letzten sechs bis 10 Monaten nicht leicht, eine sinnvolle Aufrüstung für seinen Rechenknecht zu finden. Grafikkarten fallen nämlich seit Monaten komplett weg, wenn man nicht in Relation zur gebotenen Leistung deutlich mehr bezahlen will als noch im September oder Oktober 2020. Wegen der angespannten Lage hatten wir ja auch am letzten Wochenende ein Special rund um gebrauchte Grafikkarten als Alternative zu einem Neukauf veröffentlicht.

Wer also etwas Geld auf der hohen Kante hat und den Grafikkarten-Kauf scheut, es außerdem bisher nicht für sinnvoll erachtet hat, ein neues Kit aus CPU, Mainboard und RAM zu kaufen (eine Kaufberatung hierzu findet ihr in unserer Analyse zu den neuen Intel Core i-10000-CPUs von Anfang April), fragt sich vielleicht: Wohin mit all dem Geld?

Quelle: Samsung Samsung 870 SSD EVO mit SATA-Schnittstelle Möglichkeiten sind beispielsweise ein neues Gehäuse, eine neue Tastatur- und Maus-Kombination, ein Monitor oder auch Lautsprecher. Aber ebenfalls einen Blick wert, um zumindest Beträge zwischen 50 und 250 Euro in den Handel zu tragen: Mehr und eventuell auch schnellerer Speicherplatz. Dies ist heute unser Thema, denn es geht um Festplatten und SSDs. Beide Produkttypen sind in den letzten Jahren immer günstiger geworden -allerdings sorgt eine neue Kryptowährung für die Vermutung, dass die Preise in naher Zukunft merkbar steigen könnten. Denn die Kryptowährung setzt weniger auf Rechenpower als auf Speicherplatz. Ob die Vermutung sich bewahrheitet, wird man in den nächsten Wochen sehen. Am Ende unseres Specials haben wir Festplatten und SSDs in einer Marktübersicht vorbereitet, wobei wir allein über 40 SSD-Modellreihen aufführen werden. Beginnen wollen wir mit Tipps zu Festplatten.

Festplatten: Tipps zur Auswahl

Wer eine Festplatte für Spiele verwenden will, sollte am besten ein Modell nehmen, das 7200 UPM (Umdrehungen pro Minute) bietet. Schnellere Modelle haben sich als unwirtschaftlich erwiesen. Denn das mögliche Plus an UPM war aus physikalischen Gründen nur klein, der Leistungsgewinn war ebenfalls nur gering - der Aufpreis aber hoch. Im Handel gibt es Festplatten mit mehr als 7200 UPM so gut wie gar nicht mehr - nur drei Modelle zwischen 300GB und 600GB zwischen 55 und über 200 Euro sind lieferbar. Zum Vergleich: eine 7200 UPM-Festplatte mit 2TB Speicherplatz gibt es schon unter 50 Euro, 3TB ab 65 Euro und 4TB ab 95 Euro. Wenn es nicht zwingend um gute Ladezeiten bei Spielen geht, sind ab einer Kapazität von 3TB bis 4TB eher die Modelle mit 5400 UPM zu empfehlen, da sie günstiger sind. Überhaupt sind als reines "Datengrab" die 5400UPM-Modelle kein Nachteil.

Die Angaben beziehen sich übrigens auf 3,5-Zoll-Festplatten. Denn für einen PC sind 3.5-Zoll-Festplatten das Mittel der Wahl. Hier haben PC-Gehäuse normalerweise mindestens zwei bis drei Einbauschächte zur Verfügung, so dass man nicht auf die kleineren, aber pro Gigabyte gerechnet teureren 2,5-Zoll-Festplatten zurückgreifen muss. Für den Anschluss sind, egal ob eine Festplatte mit 2,5 oder 3,5 Zoll oder eine SSD mit 2,5 Zoll, ein freier SATA-Anschluss auf dem Mainboard, ein ausreichend langes SATA-Kabel und ein vom Netzteil kommender SATA-Stromstecker nötig. Falls kein solcher Stecker mehr frei ist, kann man aber auch Adapter verwenden, die aus einem SATA- oder auch Molex-Stromanschluss zwei oder mehr neue SATA-Stecker machen. Wir empfehlen aber für einen modernen PC unbedingt zumindest für die Windows-Partition eine SSD - denn diese sind deutlich schneller und schon längst auch erschwinglich. 480 bis 512 GB kosten ab etwa 45 Euro, 980 bis 1000GB ab etwa 80 Euro. Auf der nächsten Seite erklären wir, was die Unterschiede zwischen SSD und Festplatte sind.