Super Mario RPG im Test: Dieses Remake macht Fans glücklich

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Test Felix Schütz - Redakteur
Super Mario RPG im Test: Dieses Remake macht Fans glücklich
Quelle: PC Games

Auf dem SNES war es ein Hit, 27 Jahre später will es auch die Switch erobern: Super Mario RPG meldet sich in einem schicken Remake zurück! Aber kann das Gameplay noch überzeugen? Im Test prüfen wir, warum das Mario-Rollenspiel ein paar Chancen verpasst - und warum die Fans es trotzdem (oder gerade deshalb) lieben werden.

Am linken Bildrand findet ihr dann schon die nächste Neuerung: Sobald ihr mehrere Angriffe oder Verteidigungen richtig timt, steigt euer Kombozähler. Dadurch erhaltet ihr vorübergehend kleine Buffs auf eure Kampfkraft oder Abwehr, die aber wieder verschwinden, wenn ihr die Kombo unterbrecht. Auch das sorgt einfach für ein kleines bisschen mehr Tempo, und das ist definitiv ein Plus, denn wie gesagt: Ihr kämpft wirklich von früh bis spät in Super Mario RPG. Kombos sorgen außerdem dafür, dass sich eine neue Kampfanzeige füllt, die ihr ebenfalls links im Bild findet. Habt ihr 100 Prozent erreicht, könnt ihr eine neue, besonders mächtige Trio-Aktionen ausführen. Die werden dann in einem vorgerenderten Video inszeniert und können verschiedene Effekte haben, manche treffen Einzelgegner, andere richten sich gegen Gruppen oder stärken eure Defensive. Nützlich sind sie alle.

Welche Trio-Aktion ist ausführt, wird übrigens durch eure Teamzusammenstellung bestimmt, die ihr auch mitten im Kampf ändern könnt. Mario ist immer aktiv, die zwei anderen Partymitglieder könnt ihr aber beliebig durchwechseln, wie es euch gerade passt. Nachteile entstehen euch dadurch nicht, da alle Helden eurer Gruppe Erfahrungspunkte sammeln und brav mit der Zeit aufleveln.

Das Levelsystem funktioniert genau so wie im Original, es gibt keine neuen Features, Klassen oder Talente. Quelle: PC Games Das Levelsystem funktioniert genau so wie im Original, es gibt keine neuen Features, Klassen oder Talente.

Rollenspiel light

Auch an dieser Mechanik ändert sich übrigens nix: Die Levelgrenze liegt nach wie vor auf Stufe 30 und alle Helden lernen ihre Fähigkeiten wieder automatisch. Ihr dürft zwar immer noch nach jedem Levelaufstieg eines von drei Upgrades wählen, um so eure Basiswerte zu steigern - doch darüber hinaus wird hier nix geboten, was man von einem Rollenspiel erwarten würde. Es gibt also keine neuen Talentbäume oder Klassen oder sowas.

Unterm Strich ist Mario RPG eben doch ein Rollenspiel light, schön zugänglich für Einsteiger, aber für Profis keine Herausforderung. Ihr könnt euch bei Händlern zwar hin und wieder mit neuen Waffen und Rüstungen eindecken, aber viel zu beachten ist da nicht; ihr nehmt einfach das, was bessere Werte hat. Einzig bei den Ringen kann man ein bisschen variieren, weil die besondere Effekte und Resistenzen haben, aber auch das geht kaum in die Tiefe. Die Gegner bekommt ihr nämlich in jedem Fall locker klein.

Einsteiger willkommen

Überhaupt ist Mario RPG kein kniffliges Spiel, wer nicht jedem Gefecht aus dem Weg geht, sollte die Hauptquest problemlos packen. Um die Kämpfe aber ein bisschen fordernder zu gestalten, können nun auch zufällig stärkere Varianten von Gegnern auftauchen. Die halten dann mehr Treffer aus und können auch ganz ordentlich austeilen, dafür werfen sie aber auch mehr Geld und XP ab. Gleichzeitig hat Nintendo für das Remake noch einen leichteren Spielmodus eingebaut, das ist dann für alle, die wirklich einen Spaziergang wollen. Da sind dann zum Beispiel die Gegner leichter zu knacken und ihr dürft deutlich mehr Items mitschleppen als im normalen Modus.

Die Bosskämpfe sind besonders hübsch inszeniert. Quelle: PC Games Die Bosskämpfe sind besonders hübsch inszeniert.

Apropos "Items": Alle Verbrauchsgegenstände werden nun im Inventar gestapelt, haben dafür aber festgelegte Obergrenzen. Ihr könnt also zum Beispiel nicht endlos Heilpilze horten. Allerdings werden überschüssige Gegenstände nicht mehr verworfen, sie landen stattdessen automatisch in einer Kiste, die sich nun in Marios Haus befindet. Dort könnt ihr euch jederzeit bedienen, falls ihr mal Nachschub braucht.

Eine weitere, wichtige Änderung betrifft die Spielstände: Das Spiel speichert nun automatisch beim Raumwechsel oder wenn man sich schlafen legt. Ganz simpel eigentlich, doch als Super Mario RPG damals rauskam, war freies Speichern noch lange kein Standard bei Square, damals musste man also noch zu fest verteilten Speicherpunkten rennen. Die gibt es im Remake übrigens immer noch, allerdings sind sie jetzt eben völlig optional.

Minispiele in Hülle und Fülle

Wer das originale Mario RPG schon kennt, wird sich bestimmt noch an die vielen Minispiele zurückerinnern, die ihr immer wieder vorgesetzt bekommt. Die sind tatsächlich alle wieder mit an Bord, und zwar im Guten wie im Schlechten. Ihr müsste da zum Beispiel mit einer Lore durch eine Mine brettern, auf Baumstämmen einen Fluss hinabrauschen, euch vor Gegnern verstecken und so weiter und so weiter. Viele dieser Einlagen sind im Grunde nur kleine Reaktionsspiele oder Geschicklichkeitstests, alles ziemlich anspruchslos, aber zur kurzen Auflockerung reicht das trotzdem vollkommen aus.

Hier und da kommen aber auch waschechte, kleine Rätsel zum Einsatz. Das meiste davon ist zwar harmlos und schnell geknackt, gegen Ende gibt es aber auch zwei, drei Denkaufgaben, die uns dann doch etwas genervt haben - zum Glück muss man aber nicht alle davon machen, also drücken wir da einfach mal ein Auge zu.

Die Suche nach unsichtbaren Kisten gerät schnell zur Geduldsprobe. Quelle: PC Games Die Suche nach unsichtbaren Kisten gerät schnell zur Geduldsprobe.

Nervige Truhensuche

Genau wie früher haben die Leveldesigner auch wieder 39 unsichtbare Truhen in der Spielwelt versteckt. Um überhaupt zu wissen, wo man ungefähr suchen muss, gibt es außerdem einen besonderen Ring, der euch diesmal auch einen Texthinweis gibt, wenn so eine Kiste in der Nähe ist. Im Remake erhaltet ihr diesen Signalring allerdings schon sehr viel früher, wer die Augen offenhält, bekommt ihn sogar schon in der ersten halben Stunde. Das ist zwar einerseits nett für Komplettisten, andererseits ändert der Ring leider wenig am dem Grundproblem, nämlich dass die Suche nach den unsichtbaren Truhen einfach stinklangweilig ist. Meistens hüpft man da einfach so lange durch die Gegend, bis man zufällig dagegen stößt, was damals schon kein tolles Spieldesign war - heutzutage wirkt es aber einfach albern. Noch dazu ist es einfach unnötig, da die allermeisten Kisten ohnehin nichts Wichtiges enthalten. Darum unser Rat: Wenn euch die Suche nach unsichtbaren Kisten irgendwann auch so nervt wie uns, lasst es einfach bleiben. Es gibt schließlich noch mehr zu tun!

Nebenquests ohne Überblick

Wenn ihr zum Beispiel fleißig mit NPCs quatscht, werdet ihr früher oder später auch auf ein paar Nebenaufgaben stoßen. Da könnt ihr zum Beispiel Melodien lernen und sie am Froschteich dem berühmten Komponisten "Toadzart" vorspielen. Es gibt ein verstecktes Casino, eine Käferjagd, einen geheimen Bosskampf und ein kleines Wettrennen auf Yoshis Insel. Oder ihr erledigt kleine Botengänge, für die ihr dann beispielsweise Froschmünzen erhaltet, die ihr gegen seltene Items tauschen könnt.

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