GoPro Hero 4 Session im Test: Knallharter Action-Würfel

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News Frank Erik Walter - Autor
GoPro Hero 4 Session im Test: Knallharter Action-Würfel
Quelle: SFT 09/2015 / GoPro

Klein und robust präsentiert sich GoPros neueste Kamera für Extremsportler. Aber kann sie mit ihren großen Geschwistern mithalten?

Ob spektakuläre Fallschirmsprünge, Skiabfahrten, Drohnenflüge, Achterbahnloopings, Klettertouren, Motorradtrips oder unfreiwillige Tauchgänge im Wildwasser - ohne den allgemeinen Action-Cam-Boom wäre Youtube wohl um zahllose Outdoor-Abenteuer ärmer. Die neueste Kreation des Branchenprimus GoPro hört auf den Namen Hero 4 Session und soll durch eine besonders kompakte und robuste Bauweise punkten. Auch ohne ein zusätzliches Gehäuse aus transparentem Kunststoff (besser bekannt als "Schneewittchensarg") ist der gummierte Würfel wasserdicht bis 10 Meter Tauchtiefe und hält selbst ruppiger Behandlung oder Stürzen stand. Die Bedienung erfolgt über einen zentralen Knopf an der Oberseite und einen kleineren Button an der Rückseite, sofern man die Kamera nicht per WLAN oder Bluetooth mit einem Smartphone oder der optional erhältlichen Smart Remote koppelt. Die Reichweite der Funkverbindung ist beachtlich. Solange sich die Kamera in Sichtlinie befindet, bricht die Livevorschau am Smartphone selbst aus 50 Metern Entfernung noch nicht ab, auch wenn das Bild etwas ruckelt. Auf dem kleinen LC-Display an der Oberseite sehen Sie die aktuellen Einstellungen und die maximale Aufnahmedauer. Hinter einer abgedichteten Klappe an der Seite befinden sich der Micro-USB-Anschluss und der Slot für Micro-SD-Karten der Klasse 10 bis 64 Gigabyte.

Geschwisterkampf

Trotz kompakter Maße kann sich die Bildqualität durchaus sehen lassen. Quelle: SFT 09/2015 / GoPro Trotz kompakter Maße kann sich die Bildqualität durchaus sehen lassen. Die Konkurrenz aus dem eigenen Hause könnte zum echten Problem für den kleinen Kamerawürfel werden: Preislich liegt er mit 430 Euro nämlich auf dem Niveau seiner größeren Schwester Hero 4 Silver, die ein Touch-Display mitbringt und deren Gehäuse bis in Tauchtiefen von 40 Metern dicht bleibt. Reichen Sie 100 Euro mehr über den Ladentisch, bekommen Sie die Hero 4 Black, die dank ihres 12-Megapixel-Sensors und des leistungsfähigeren Prozessors Filme in 4K-Qualität (30 FPS) aufnimmt. Die Hero 4 Session schafft hier mit ihrem 8-Megapixel-Chip maximal Videos in einer Auflösung von 1.440p und 30 Bildern pro Sekunde, Full HD mit 60 FPS und 720p mit 100 FPS. Zum Einsatz kommen der H.264 Codec und das mp4-Format. Fotos knipst sie mit 3.264 x 2.448 Bildpunkten. Die Bildqualität ist durchaus beachtlich für ein derart kompaktes Stück Hardware, doch erreichen die Videos nicht ganz die Helligkeit und den Dynamikumfang einer Hero 4 Silver - ganz zu schweigen von den Werten einer Hero 4 Black, unserem aktuellen Referenzmodell. Der Weißabgleich könnte ebenfalls besser sein, was man besonders deutlich erkennt, sobald die Kamera Wolken am Himmel ablichtet. Hier verwaschen die feinen Schattierungen etwas. Trotzdem gefielen uns die Filme und Fotos aus dem Würfel sehr gut. Die typische Weitwinkel-170-Grad-Linse und der daraus resultierende Fischaugeneffekt verleihen den Aufnahmen jenen Wow-Faktor, den GoPro-Fans schätzen. In den Einstellungen lässt sich der Winkel auf 127 Grad reduzieren, allerdings nur für Auflösungen von 1.080p oder 720p. Durch die zuschaltbare SuperView-Option wird das Weitwinkelbild vom 4:3- auf ein 16:9-Verhältnis gestreckt. Wechsel vom Dunklen ins Helle meistert die Kamera ausgesprochen flott und schnelle Bewegungen stellt sie absolut flüssig dar. In Sachen Farbtreue und Detailzeichnung übertrifft sie zwar nicht die anderen GoPro-Modelle, deklassiert aber trotzdem die meisten Konkurrenten, die wir bislang im Testlabor hatten. Besonders glänzen kann die Hero 4 Session bei der Soundqualität. GoPro hat zwei Mikrofone verbaut, eines an der Front und eines auf der Rückseite. So gleicht die Kamera Windgeräusche besser aus und sorgt selbst bei lauter Action für eine dynamische Soundkulisse. Da man auf ein schalldämpfendes Gehäuse verzichten kann, gewinnt die Akustik zusätzlich an Klarheit. Ebenfalls sehr ordentlich fanden wir die Akkulaufzeit. Die Herstellerangabe von knapp zwei Stunden Aufnahmedauer bei 1.080p und 30 FPS konnten wir im Test problemlos reproduzieren. Anders als bei den großen GoPros kann man den Energiespeicher leider nicht wechseln. Das Laden per Micro-USB am PC dauert knapp eine Stunde.

Typisch GoPro: Auch für den Hero 4 Session herrscht kein Mangel an Zubehör. Quelle: SFT 09/2015 / GoPro Typisch GoPro: Auch für den Hero 4 Session herrscht kein Mangel an Zubehör.
FAZIT: Für die GoPro Hero 4 Session spricht ihr kleines und robustes Format, die überdurchschnittliche Bildqualität und die gute Audioaufzeichnung. Auch das reichhaltige Angebot an Zubehör und Halterungen weiß zu gefallen. Fatalerweise will GoPros Actionzwerg aber in der gleichen Preisklasse mitspielen wie seine leistungsfähigeren Geschwister Hero 4 Silver, Hero 4 Black Edition oder andere hochkarätige Premium-Cams wie Sonys FDR-X1000V. So sehr uns der Handschmeichler auch beeindruckt hat - bei der Bildqualität und den Features kann er nicht mithalten. Zwar sind die Full-HD-Aufnahmen exzellent, doch gerade in der Post-Produktion wäre 4K-Auflösung von Vorteil. Darum können wir die Kamera nur Abenteurern mit dickem Geldbeutel empfehlen, die auf die kompakten Maße der Session angewiesen sind. Ansonsten bieten GoPro und andere Hersteller reizvollere und oft auch günstigere Alternativen. (few)

Technische Daten
Foto-/Videoauflösung: 8 Megapixel/max. 1.920 x 1.440 Pixel (30 FPS)
Brennweite/Zoom/Lichtstärke: Keine Angabe/nicht vorhanden/f/2,8
Display: LC-Anzeige
Belichtung: Programmautomatik
Schnittstellen: Micro-USB, WLAN, Bluetooth
Speicher/intern: Max. 64 GByte Micro-SD/nicht vorhanden
Maße/Gewicht: 35 x 35 x 35 mm/74 g
Webseite: www.gopro.com

GoPro Hero 4 Session
Testurteil: Sehr Gut (1,4)

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GoPro Hero 4 Session im Test: Knallharter Action-Würfel Quelle: SFT 09/2015 + Kompakt und robust
+ Gute Audio-Qualität
+ Solide Bildqualität

- Keine 4K-Auflösung
- Kein Wechselakku

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